
2019 veröffentlichte die britische Regierung ihren Clean Maritime Plan, einen nationalen Aktionsplan zur Reduzierung der Emissionen aus der Schifffahrt. Frontier war federführend an der Durchführung mikroökonomischer Analysen zur Ausarbeitung dieses Plans beteiligt.
Der beste Weg, Emissionen zu senken
Frontier wurde von der britischen Regierung beauftragt, als Leiter eines Konsortiums aus UMAS, E4tech, CE Delft und Aether ökonomische Analysen zur Untermauerung des Clean Maritime Plan durchzuführen. .
Der Plan ist aus der Notwendigkeit entstanden, auf die Herausforderungen des Klimawandels und die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch die Luftverschmutzung zu reagieren. Er zeigt deutlich, welche Chancen für ein sauberes Wachstum der Übergang zu einer emissionsfreien Schifffahrt enthält.
Das Team von Frontier untersuchte verschiedene Ansätze zur Verringerung der Emissionen in der Schifffahrt, darunter alternative Kraftstoffe, verhaltensorientierte Ansätze und technische Lösungen. Um den besten Weg zur emissionsfreien Schiffahrt zu finden, haben wir für jede der Optionen die jeweiligen Auswirkungen und Kosten unter verschiedenen Szenarien bis 2050 analysiert.
Diese Szenarien spiegeln nicht die Regierungspolitik wider, sondern sollen veranschaulichen, wie sich die Kosten für die Verwirklichung dieser ehrgeizigen Ziele unter alternativen Annahmen hinsichtlich Kosten und Verfügbarkeit verschiedener emissionsarmer Kraftstoffe unterscheiden könnten.
Hier zeigt sich: Emissionsarme oder emissionsfreie Kraftstoffe sind von entscheidender Bedeutung, müssen aber mit anderen ergänzenden Maßnahmen zur Emissionsminderung einhergehen.
Wir haben zunächst prognostiziert, was bei gleichbleibenden politischen und regulatorischen Bedingungen passieren würde. Das Ergebnis: Durch Vorschriften und Marktkräfte vorangetriebene Effizienzverbesserungen wären zwar kosteneffizient und würden die Emissionen um einen bestimmten Betrag senken - allerdings nicht ausreichend, um die ehrgeizigen Ziele des Vereinigten Königreichs zu erreichen.
Aus diesem Grund haben wir anschließend analysiert, welches die kosteneffizientesten Optionen zur Erreichung von Nullemissionen wären, und zwar in drei Kategorien:
· Verbesserung der Energieeffizienz
· Abscheidung oder Behandlung von Emissionen
· Verwendung alternativer Brennstoffe
Wir stellten fest, dass die kosteneffizientesten Ansätze je nach Schiffstyp, Kraftstoffpreisen und politischen Maßnahmen variieren werden. Jedoch war eindeutig, dass von den drei Kategorien die alternativen Kraftstoffe die größte Rolle spielen werden.
Die betrieblichen Treibhausgasemissionen der britischen Schifffahrt könnten in unseren Szenarien, die keine verfügbaren Biokraftstoffe für den Sektor vorsehen, bis 2050 auf nahezu null reduziert werden. Dies setzt voraus, dass Kohlenstoffwerte pro Tonne angewandt werden, um die Kosten für die von der Schifffahrt verwendeten fossilen Kraftstoffe so zu erhöhen, dass sie die Auswirkungen des Klimawandels besser widerspiegeln.
Alternative emissionsarme Kraftstoffe werden für die Verwirklichung des Ziels einer emissionsfreien Schifffahrt, insbesondere nach 2030, unerlässlich sein. Unter vernünftigen Annahmen stellen wir fest, dass Ammoniak und Methanol und nicht Wasserstoff die kosteneffizientesten Optionen für den größten Teil der Flotte sein dürften, da die Kosten für die Speicherung von Wasserstoff an Bord höher sind. Dabei wird vor dem Hintergrund der Ungewissheit hinsichtlich Kraftstoffkosten und -effizienz ein gewisses Maß an Flexibilität erforderlich sein.
Die kosteneffizientesten Kraftstoff- und Maschinenkombinationen, die eine emissionsfreie Schifffahrt ermöglichen, führen jedoch nicht zu einer Senkung der NOx-Emissionen unter das derzeitige Niveau. Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese Kombinationen immer noch in hohem Maße auf Maschinen mit innerer Verbrennung beruhen, die auch beim Einsatz von Alternativen zu fossilen Kraftstoffen weiterhin NOx-Emissionen erzeugen. Dies könnte ordnungspolitische Maßnahmen oder andere Aktionen zur Senkung der NOx-Emissionen rechtfertigen.
Angesichts der Diversität des Schifffahrtssektors und des ehrgeizigen Ziels ist eine koordinierte Strategie erforderlich, die Kraftstoffe mit Effizienzsteigerungen und unterstützenden Vorschriften kombiniert.
Die Auswirkungen unserer Arbeit
Unsere Analyse war Teil einer Reihe von Untersuchungen, die wir für die Regierung durchgeführt haben. Dazu gehörten auch die Analyse der wirtschaftlichen Möglichkeiten einer emissionsarmen und emissionsfreien Schifffahrt, die Ermittlung von Hindernissen für die Einführung und die Bewertung der Anforderungen an die britische Energieversorgung durch die Elektrifizierung von Häfen und Schiffen.
Die Arbeit von Frontier bildete die Grundlage für den Clean Maritime Plan der Regierung. Angesichts der beträchtlichen Auswirkungen der Schifffahrt auf die Umwelt - der Sektor ist für 11 % der britischen Stickoxidemissionen und 7 % der Schwefeldioxidbelastung verantwortlich - stellt dies einen wichtigen Schritt in der Planung für den Übergang Großbritanniens zu Netto-Null dar.
Sie möchten mehr darüber erfahren, wie wir diese Fragestellungen untersucht und unseren Kunden geholfen haben? Dann melden Sie sich gern bei media@frontier-economics.com oder rufen Sie uns an unter +44 (0) 20 7031 7000.