Mette Alfter, Associate Director im Wettbewerbsteam von Frontier, hat heute gemeinsam mit Dr. Daniel Dohm, Partner bei Oppenhoff & Partner, auf der Konferenz “Raw Material Big Data” bei Oppenhoff & Partner in Köln gesprochen. Der Vortrag widmete sich Fragen zum Umgang von Unternehmen mit Big Data und Algorithmen und damit verbundenen Herausforderungen aus wettbewerbsrechtlicher Sicht.
Big Data ist ein viel diskutiertes Thema. Es transformiert viele Branchen und gerät zunehmend in den Fokus von Wettbewerbsbehörden, die versuchen, den neuen wettbewerbsrechtlichen Herausforderungen der Digitalwirtschaft bestmöglich zu begegnen. In den meisten Fällen ist der Einfluss von Big Data positiv und wettbewerbsfördernd, da viele innovative, verbesserte und preisgünstigere Produkte entstehen. Jedoch, so betonen Mette Alfter und Daniel Dohm in ihrer Präsentation, kann Big Data auch zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Dies könnte beispielsweise dann der Fall sein, wenn Firmen durch Zugang zu Big Data einen Wettbewerbsvorteil erlangten, der nicht repliziert werden könne oder zu expliziten, bzw. geheimen Absprachen zwischen Firmen führe.
Zwar ist der Großteil solcher Wettbewerbsbedenken bislang meist noch theoretischer Natur, insbesondere im Hinblick auf Bedenken stillschweigender Kollusion. Dennoch haben nationale und internationale Aufsichtsbehörden begonnen, ernsthaft über diese nachzudenken. So werden aktuell sowohl beim Bundeskartellamt als auch bei der UK Competition and Markets Authority Experten gesucht, die die Behörden bei der Beurteilung wettbewerbsrechtlicher Aspekte der Digitalwirtschaft unterstützen. Ebenso stellt die Europäische Kommission momentan besipielsweise zwei Arbeitsgruppen zusammen, die sich mit der Ethik maschinellen Lernens und der Frage der Haftung im Digitalbereich beschäftigen sollen. Darüber hinaus hat sich die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, zu prüfen, ob das deutsche Wettbewerbsrechts weiter angepasst werden sollte, um den neuen Herausforderungen der Digitalwirtschaft besser begegnen zu können.
Frontier berät regelmäßig Unternehmen, Regulierer und Wettbewerbsbehörden in ganz Europa zu wettbewerbsrechtlichen Fragen.
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