EU fordert mehr Kompetenzen beim Zuschnitt von Strompreiszonen in Europa

In ihrem „Clean Energy Package“, das die Europäische Kommission im Dezember 2016 zur Konsultation an die 28 Mitgliedsstaaten übergeben hat, wird eine Gleichbehandlung preiszoneninterner und grenzüberschreitender Handelsflüsse gefordert. Hierfür sollen die derzeit oft nationalen Preiszonen im Strommarkt so ausgestaltet sein, dass sie strukturelle Engpässe reflektieren.

Die EU-Kommission kritisiert nun den deutschen Alleingang zur Abspaltung Österreichs von der gemeinsamen Preiszone mit Deutschland. Nach einem Bericht des Informationsdienstes Energate sagte Florian Ermacora von der EU-Kommission während einer Pressekonferenz der Börsengruppe EEX in Essen, die „Verwerfungen“ im deutschen Strommarkt zeigen, dass die Definition einer Preiszone keine nationale Angelegenheit bleiben dürfe. Florian Ermacora sieht es skeptisch, dass Deutschland die Aufteilung der gemeinsamen Strompreiszone mit Österreich selbst in die Hand nimmt und glaubt nicht, dass durch diese Maßnahme die ungeplanten Ringflüsse (sogenannte „Loop Flows“) über die Stromnetze der Nachbarländer Polen und Tschechien gestoppt werden können.

Genau diese Ringflüsse waren der Auslöser für eine Beschwerde der polnischen Regulierungsbehörde (URE) beim europäischen Regulierer ACER im Dezember 2014, die zu den deutschen Plänen einer Abspaltung der österreichischen Preiszone geführt hatte.

Frontier (Europa) arbeitet seit 2011 regelmäßig zum Thema Gebotszone Deutschland/Österreich für Regulierungsbehörden sowie betroffene Stakeholder und hat die betreffenden Fragestellungen wiederholt analysiert. Frontier (Europa) berät zudem regelmäßig Kunden aus dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft zu Marktdesignfragen im Energiesektor.

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