Am 9. November 2021 präsentierte Frontier Economics auf Einladung der eFuel Alliance in einem Webinar mit rund 275 Teilnehmern die neueste Studie zu einem „Anrechnungssystem“ für erneuerbare Kraftstoffe.
Das vorgestellte Anrechnungssystem ist eine ganzheitliche, resiliente und technologieneutrale Klimaschutzmaßnahme für den Straßenverkehr und berücksichtigt Verbraucherpräferenzen sowie Emissionen "über den Auspuff hinaus“.
Die Studienergebnisse wurden von den Frontier Experten David Bothe und Michael Zähringer präsentiert, die sich regelmäßig intensiv mit Politik- und Regulierungsdesign, mit Wettbewerbsthemen und Energiemärkten befassen.
Ganzheitlicher Ansatz im Blick
Glaubwürdiger und wirksamer Klimaschutz setzt eine ganzheitliche Betrachtung der Klimaauswirkungen verschiedener Mobilitätsoptionen voraus. Dies erfordert eine vollständige Lebenszyklusanalyse, von der Produktion von Batterien und Fahrzeugen, über den tatsächlichen Strom- und Kraftstoffmix bis hin zur Entsorgung und Recycling. Nur so werden alle anfallenden klimaschädlichen Emissionen erfasst.
Michael Zähringer betont die Notwendigkeit eines umfassenderen Blickwinkels: „Langfristig müssen wir die Emissionen von Fahrzeugen über ihre gesamte Lebensdauer hinweg reduzieren - ein Anrechnungssystem für grüne Kraftstoffe wäre ein erster Schritt in diese Richtung".
Ablehnung unbegründet
Das von der Europäischen Kommission veröffentlichte „Fit-for-55“-Paket enthält Vorschläge zur Senkung von Emissionen in einer ganzen Reihe von Sektoren – darunter auch der Straßenverkehr. Hier bietet es sich an, die Debatte auf klimafreundliche, mit erneuerbaren Kraftstoffen betriebene Verbrennungsmotoren zu erweitern.
In dem im Juli 2021 vorgestellten „Fit-for-55“-Paket wurden die CO2 Emissionsstandards für Neufahrzeuge, kurz EU-„Flottenziele“, überprüft. Die EU-Kommission lehnt darin die Einführung eines Anrechnungssystems für erneuerbare Kraftstoffe auf Basis einer Folgenabschätzung („Impact Assessment“) ab. Nach Ansicht der EU-Kommission sei ein Anrechnungssystem „sehr komplex“ und erfordert „beträchtlichen administrativen Aufwand“. Eine Behauptung, die nicht belegt ist und im Widerspruch zum vorgeschlagenen System steht, das an bestehender Regulierung ansetzt.
Gut für Verbraucher, Hersteller und Umwelt
Der auf dem Webinar vorgestellte Frontier Bericht zeigt, dass Umwelt, Verbraucher und Hersteller gleichermaßen von einem freiwilligen Anrechnungssystem profitieren.
Verbraucher und Hersteller sind am besten in der Lage, die geeignetste und kostengünstigste grüne Technologie zu wählen. Die Einführung eines Anrechnungssystems ist somit nicht nur eine "No Regret"-Lösung für den Klimaschutz im Straßenverkehr heute. Es bildet die Basis für eine ganzheitlichere, resilientere und wirksamere Klimapolitik, die Klimaschutzziele in einem dynamischen und unsicheren Marktumfeld erreichen kann.
Frontier berät regelmäßig zur Verkehrswende im Automobilsektor.
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