Der europäische Energiesektor ist im Wandel. Die EU – Mitgliedsstaaten müssen ihre Treibhausgasemissionen signifikant senken und setzen zunehmend auf Erneuerbare.
Power-to-X Technologien und insbesondere (grüner oder blauer) Wasserstoff werden von vielen als Schlüsseltechnologie angesehen. Einige Länder, wie Deutschland und die Niederlande, haben sich bereits auf eine Wasserstoffstrategie festgelegt oder streben diese an.
Ziel ist es, Ökostrom aus Wind- oder Sonnenenergie durch direkte oder indirekte Elektrifizierung in andere Sektoren zu übertragen, um den global und national wachsenden Bedarf langfristig zu decken. Aber es gibt noch viele offene Fragen, die der Zukunft der Wasserstoffwirtschaft im Wege stehen. Angesichts der aktuellen politischen Debatte wurde Frontier von TenneT beauftragt, drei wichtige Fragen zu analysieren:
- Wie sieht der aktuelle Regulierungsrahmen für grünen Wasserstoff aus, wo gibt es Lücken oder Einschränkungen?
- Wer sollte P2H2 Anlagen besitzen dürfen?
- Welche bestehenden oder zukünftigen Instrumente können genutzt werden, um Standort oder Betrieb von P2H2 Anlagen zu beeinflussen?
Es zeigt sich, dass der Regulierungsrahmen noch nicht für eine Wasserstoffwirtschaft bereit ist. Unsere Studie zeigt deutlich, dass EU-weit und national zahlreiche regulatorische Lücken und Hindernisse auf allen Stufen der P2H2 - Wertschöpfungskette existieren und erörtert mögliche Lösungsansätze.
Unsere Studie, deren Schwerpunkt auf grünem (nicht blauem oder grauem) Wasserstoff liegt, unterscheidet zwischen Greenfield and Brownfield P2H2 Anlagen. Während Greenfield Anlagen bezüglich Standortwahl und Betrieb relativ unabhängig sind, sind letztere in bestehende industrielle Fertigungsprozesse eingebunden. Hier zeigt sich, dass ein ÜNB Hybridmodell (das Netz und Märkte abdeckt) als Übergangsmodell für einige Greenfield Projekte dienen könnte. Ziel aber wäre, ein Hybridmarktmodell (mit Teilnahme an Flexibilitätsmärkten) zu etablieren, das sich – in leicht abgeänderter Form – sowohl für Greenfield- als auch für Brownfield Projekte eignet.
In der Aufbauphase einer grünen Wasserstoffwirtschaft können ÜNB also Innovationen vorantreiben. Langfristig aber sollten Eigentum und Betrieb der P2H2 Anlagen bei den Marktteilnehmern liegen.
Die Einführung von grünem Wasserstoff sollte in jedem Fall mit dem Ausbau der Stromnetze koordiniert werden, um die Gesamtsystemkosten sowohl kurz- als auch langfristig zu optimieren.
Frontier berät regelmäßig Kunden in Fragen der EU - Energiepolitik im Gas- und Stromsektor.
Nähere Informationen erhalten Sie unter media@frontier-economics.com oder unter +44 (0) 20 7031 7000.