Mit Sektorkopplung hin zu einer kohlenstofffreien und nachhaltigen Wirtschaft

Mit Sektorkopplung hin zu einer kohlenstofffreien und nachhaltigen Wirtschaft

Angesichts ambitionierter Klimaschutzziele ist die Sektorenkopplung ein besonders bedeutender Einflussfaktor des zukünftigen Stromverbrauchs.

So muss zur Erreichung dieser Ziele

  • zumindest ein Teil des Endenergiebedarfs von fossilen Energieträgern wie Gasen und Flüssigbrennstoffen auf Strom umgestellt werden (direkter Einsatz von Strom im Industrie-, Verkehrs- und Wärmesektor); und
  • die weiter genutzten Gase und Flüssigbrennstoffe müssen auf Basis erneuerbaren Stroms oder anderer CO2-neutraler Verfahren hergestellt werden (indirekter Einsatz von Strom für die Herstellung von Wasserstoff und weiteren daraus gewinnbaren Derivaten (synthetisches Kerosin, Methanol, Benzin etc.)).

All dies ist unproblematisch, solange der Netzausbau mit diesen Entwicklungen Schritt hält. Voraussetzung hierfür ist eine belastbare Strombedarfsprognose, die drohende Netzengpässe frühzeitig offenbart und ein geeigneter Netzentwicklungsplan, der diese Engpässe adressiert und behebt. Hierzu ist die Entwicklung realistischer regionalisierter Stromverbrauchsprognosen unerlässlich.

Vor diesem Hintergrund haben Frontier Economics und FICHTNER im Auftrag des Verbands für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. („VfEW“) die Trends des zukünftigen Stromverbrauchs in Baden-Württemberg (Schwerpunkt: Industriesektor) analysiert.

Die im Rahmen der Studie durchgeführten Gespräche mit Industrie-Unternehmen haben gezeigt, dass

  • in einigen Bereichen Elektrifizierungsmaßnahmen bereits durchgeführt, bzw. konkret geplant werden;
  • eine weitergehende Elektrifizierung in vielen Industriebereichen zwar technisch möglich ist, der zukünftige Einsatz unterschiedlicher Dekarbonisierungsmaßnahmen jedoch maßgeblich davon abhängt, was die verschiedenen Optionen kosten (was wiederum in bedeutendem Maße vom regulatorischen Rahmen getrieben wird).

Eine indikative szenarienbasierte Abschätzung des industriellen Stromverbrauchs in Baden-Württemberg zeigt, dass der Stromverbrauch der Industrie bis 2045 um ca. 60 -70 Prozent ansteigen könnte, sofern sich  die Markt- und Rahmenbedingungen und die technische Entwicklung für den industriellen Einsatz von grünem Strom in Zukunft relativ günstig entwickeln.

Abbildung 1          Überschlägig geschätzter Stromverbrauch des Industriesektors in Baden-Württemberg für die Jahre 2030 und 2045 in verschiedenen Szenarien

Quelle: Frontier Economics/FICHTNER

Hier geht es zu unserer Studie.

Frontier berät regelmäßig Kunden aus dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft zu Fragen der Dekarbonisierung und zu Entwicklungen im Stromsektor. Nähere Informationen erhalten Sie unter media@frontier-economics.com oder unter +44 (0) 20 7031 7000.

Trends des Zükunftigen Stromverbrauchs der industrie in Baden-Württemberg