Lehren aus der Betrachtung von der Wiege bis zur Bahre
Im Zuge des Pariser Klimaabkommens haben sich die Europäische Union und Deutschland ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt, um die jährlichen CO₂-Emissionen in allen energieverbrauchenden Sektoren signifikant zu senken.
In dem Versuch, diese Zielvorgabe messbar und greifbar zu machen, haben die Europäische Union und Deutschland entsprechende Jahresziele formuliert (z.B. für 2030 und 2050) und diese in nationale und sektorspezifische Zielvorgaben unterteilt (Energie, Gebäude, Transport, Industrie, Landwirtschaft, Landnutzung und Forstwirtschaft).
Jedoch sind weder ein geografischer noch ein sektor- oder jahresspezifischer Ansatz dazu geeignet, das globale Klimaproblem effizient zu bekämpfen. Dem Weltklimarat zufolge beträgt das zur Emission in die Atmosphäre verbleibende CO2-Verbrauchsbudget bereits bei einem weltweiten Temperaturanstieg von 1,5 °C gegenüber prä-industriellem Niveau nur 420 bis 580 Gt CO2. Die Wahl der richtigen Technologie muss also vor allem danach erfolgen, ob diese einen signifikanten Beitrag zur Nutzung des verbleibenden Restbudgets leisten kann. Dies erfordert eine umfassende, d.h. sektorübergreifende, globale und intertemporale Analyse.
Es wurden bereits zahlreiche internationale Studien zu den Klimaauswirkungen verschiedener Technologien über deren Lebenszyklus durchgeführt. Durch den zunehmenden Bedarf an Mobilität, der Emissionseinsparungen besonders erschwert, sind insbesondere der Personenstraßenverkehr immer öfter Fokus der Debatte.
Um einen umfassenden Überblick zu erhalten, hat Frontier im Auftrag der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV) eine Meta-Analyse durchgeführt, bei der Lebenszyklusanalysen verschiedener Antriebstechnologien aus 80 internationalen Studien untersucht werden. Die Studienergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen.:
- Trotz einer großen verfügbaren Datenbasis fehlt es an wichtigen Informationen und es wird mehr Forschungsarbeit erforderlich sein: zu einigen Abschnitten des Lebenszyklus (Lebensende und Infrastruktur) und einigen Technologieoptionen (z.B. Brennsstoffzellenfahrzeuge) sind nur wenige, bzw. gar keine Informationen verfügbar.
- Es gibt aus Klimasicht nicht die eine überlegene Technologie.. Vielmehr variiert bei den Technologien die “Position” der Emissionen entlang des Lebenszyklus.
- Der individuelle Nutzungsfall ist für die Klimavorteile von entscheidender Bedeutung. Es gibt keine “Einheitsgrößen”, vielmehr sollte der Kunde aus einer Reihe von Optionen wählen können.
- Langfristig können alle Antriebe eine CO2-freie Mobilität ermöglichen. Es gibt also keine Einbahnstraßentechnologie.
Die Studie können Sie hier einsehen. Die FVV hat auch eine projektspezifische Website eingerichtet, die auch Zusatzmaterial bereithält: https://www.primemovers.de/de/denken/bilanz-gezogen
Nähere Infos erhalten Sie unter media@frontier-economics.com oder unter +44 (0) 20 7031 7000.