Der Einsatz von nachhaltigen Kraftstoffen für die Luftfahrt (Sustainable Aviation Fuels, kurz: SAF) ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung von Klimaschutzzielen im Transportsektor. Derzeit machen SAF jedoch nur einen sehr geringen Anteil der weltweit eingesetzten Kraftstoffe im Flugverkehrssektor aus.
Im Auftrag eines Konsortiums entlang der gesamten Luftfahrt-Wertschöpfungskette hat Frontier Economics die Energie- und Rohstoffverfügbarkeit für eine industrielle SAF-Produktion in Bayern untersucht, sowie die mit der Produktion einhergehenden Kosten quantifiziert. Hierbei wurde eine Anlage mit synthetischer SAF-Produktionskapazität von 50 kt/a, 100 kt/a sowie 200 kt/a für eine angenommene Inbetriebnahme im Jahr 2030 evaluiert. Die Prozesspfade wurden für drei Szenarien modelliert:
a) vorwiegend aus erneuerbarem Strom („Power-to-Liquid“, PtL),
b) gemischt biomasse- und strombasiert („Power- and Biomass-to-Liquid“, PBtL) sowie
c) eine flexible, grüne Wasserstofferzeugung unter Berücksichtigung von Importen („Flex-to-Liquid“).
Basierend auf diesen Untersuchungen zeigt die Studie Handlungsbedarf auf, falls Investitionen in SAF-Produktionskapazitäten unternehmerisch ermöglicht werden sollen. Diese umfassen u.a.
- Den Ausbau der Infrastruktur, die einen kritischen Engpass für die strombasierte SAF-Produktion in Deutschland darstellt. Dies umfasst sowohl den Ausbau der Stromnetzinfrastruktur als auch der Wasserstofftransport-Infrastruktur.
- die hohe Bedeutung der Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien, z.B. durch den politisch bereits angestrebten Ausbau.
- Die Schaffung eines investitionsfreundlichen regulatorischen Rahmens, z.B. indem
- regulatorische Unsicherheiten minimiert werden: Derzeit ist die Ausgestaltung von verschiedenen Regularien auf EU-Ebene, die einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von SAF-Produkten haben, unsicher (z. B. die delegierte Rechtsakte zu den Produktionskriterien für die Anerkennung der SAF). Dies führt zu erheblichen Investitionsrisiken.
- regulatorische Vorgaben so ausgestaltet werden sollen, dass Inputfaktoren für SAF nicht unnötig verteuert werden: Beispiele hierfür sind die Auslegung der Grünstromkriterien oder auch die Netzentgeltbefreiung für Elektrolyseure in Deutschland, die 2026 auslaufen soll.
Frontier berät regelmäßig zu Marktanalysen und Business Cases im Bereich alternativer Energieträger und Kraftstoffe. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an media@frontier-economics.com oder telefonisch unter +44 (0) 20 7031 7000.